Rechts das Jagdhaus der Markgrafen von Baden und auf der linken Seite das Kurhaus Kaltenbronn. Ansicht um 1910.

 

Wandergebiet Kaltenbronn

 

Rundweg: Kaltenbronn Parkplatz „F“ - Wildgehege- Mannslohredoute - Leonhardhütte – Wildseemoor – Weißensteinhütte – Grünhütte – Oberer Hornweg – Postweg – Kaltenbronn

 

Schon die Fahrt auf der B 462 in das Murgtal hat ihre Reize. Wir fahren in Richtung Freudenstadt in Gernsbach durch den Tunnel und biegen kurz nach Ortsende Hilpertsau links ab in Richtung Kaltenbronn. Die Straße schlängelt sich nun kurvenreich nach oben. Wir passieren das Bergdorf Reichental mit seinen gepflegten und blumenreich geschmückten Fachwerkhäusern. Hinter Reichental sehen wir auf den Wiesen die für die Gegend so typischen Heuhütten. Kurz darauf erreichen wir das Bergplateau. Wir fahren weiter und  bevor wir die ersten Häuser von Kaltenbronn erreichen ist links unser Parkplatz gekennzeichnet mit dem Buchstaben „F“, der Ausgangspunkt unserer Wanderung.

 

Ludwig Roeder beschrieb den Kaltenbronn 1822 als „eine scheußliche Gegend an der Badenschen Grenze“. Badener, Schwaben, Pfälzer und Menschen aus anderen Regionen lieben den Kaltenbronn wegen der guten Luft, wegen der Ruhe und der guten Wanderwege. Diese sind hier sehr gut ausgeschildert und die erste Tafel informiert uns, dass es 5,4 km über den Wildsee zur Grünhütte sind. Am Anfang führt der Weg durch Wiesen am Wildgehege vorbei. Am Wegesrand leuchtet das blaue Vergissmeinnicht, aber auch der giftige Fingerhut ist zahlreich zu sehen.

 

Der nächste interessante Punkt, die Reste der Mannsloh-Redoute, ist eine Schanzenanlage aus dem Spanischen Erbfolge-Krieg. Etwas weiter an der Leonhardhütte, die auf 906 Höhenmetern liegt, verlassen wir rechts abbiegend die Route des großen Kaltenbronn-Rundweges. Weiter geht es nun auf einem Holzsteg, der später zu einem Bohlenweg übergeht. Auf diesem erreichen wir den Wildsee mit seinem ausgedehnten Gürtel aus Moorkiefern und genießen den Ausblick. Die Sonne spiegelt sich im Wasser, Enten tummeln sich darauf und das weiße Wollgras leuchtet.

 

Am Ende des Bohlenweges geht es über einen gut ausgebauten Waldweg zur WeißensteinHütte (883 m), die bereits in unserem Nachbarlandkreis Calw liegt. Blicke in den Wald zeigen uns, dass hier die Heidelbeere sehr stark vertreten ist. Darüber freut sich das Auerhuhn denn es ist seine Leibspeise. Weiter geht es dann auf dem Gütlingsweg, den wir rechts abbiegend zur Grünhütte (837 m) verlassen. Diese Hütte liegt auf einer Lichtung umgeben von Wäldern. Ursprünglich stand hier ein „Stierhäusle“, in dem Waldarbeiter und Viehhirten Unterschlupf fanden. Familie Schraft pachtete 1966 die Hütte. Sie in Betrieb zu halten, war sehr beschwerlich. Die Wasserleitungen waren oft zugefroren. Strom gab es nicht. Es musste mit Gas gekocht werden und bei der Beleuchtung behalf man sich mit Gasfunzeln. Um das Jahr 1980 wurde enorm modernisiert. Eine eigene Kläranlage wurde gebaut und ein Generator installiert. 1993 kam dann noch eine Solarstromanlage hinzu. Die Grünhütte ist längst nicht mehr nur eine Anlaufstelle zur Wanderzeit. Auch in den Schneemonaten machen hier die Skilangläufer Rast. Die wohlverdiente Einkehr bei der Grünhütte ist eine rustikale Angelegenheit, die der Wanderer/Skiläufer so kennt und liebt. Getränke und Essen bestellt man an der Ausgabe und holt es dort auch ab, gegessen wird an Holztischen. Das Angebot des Hauses ist bodenständig, badisch-schwäbisch und auch für Familien mit Kindern eine bezahlbare Angelegenheit.

 

Eine Stärkung ist angebracht, denn wir haben ja noch den Rückweg. Nach der wohlverdienten Rast geht es wieder 6,1 km auf dem gut ausgebauten Oberen Hornweg in Richtung Kaltenbronn. Sehenswert auf dieser Strecke ist der Dobel-Altlochkar-Blick ein traumhafter Ausblick. Wenig später kommen wir am Seegraben vorbei, einem Abflussgraben des Wildsees, der zur Holzflößerei angelegt wurde. Vorbei an der Saathütte den Postweg entlang erreichen wir dann wieder unseren Ausgangspunkt den Parkplatz „F“.

 

Wanderung:Rundweg am Kaltenbronn über den Wildsee. 11,5 km, Gehzeit ca. 3 Stunden. Kaum Steigungen, daher auch für Ungeübte geeignet. Festes Schuhwerk ist unbedingt erforderlich. Für Kinderwagen ist der Holzsteg und Bohlenweg zum Wildsee absolut unmöglich. Wenn Sie beabsichtigen, diese Tour am Wochenende machen zu wollen, kann es passieren, dass Sie sich den Wildsee mit ca. 2 000 Gleichgesinnten teilen müssen.  

 

Unsere Hochmoore sind eine Besonderheit und möchten auch dementsprechend behandelt werden. Verlassen Sie den Bohlenweg nicht, auch wenn aus den zahlreichen Heidelbeerbüschen die blauen Früchte leuchten. Sie fügen der Umwelt einen Schaden zu, für den die Natur Jahre braucht um ihn wieder gutzumachen. Bleiben Sie auf den Wegen, entfernen Sie keine Früchte, beschädigen oder entfernen Sie keine Pflanzen und vor allem hinterlassen Sie keinen Abfall.

 

Wer einmal auf dem Bohlenweg gestanden hat, wenn die Sonne den Wildsee silbern aufleuchten lässt, der kommt immer wieder hierher zurück. Es ist die Urwüchsigkeit und Schönheit dieser Landschaft die den Mensch verzaubert. Es ist eine ganz andere Welt als unten im Tal und diese Faszination zieht die Menschen an.

 

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