Baden-Baden Steinbach: Rund um die Yburg

Die Yburg, bereits um 1900 herum ein beliebtes Ausflugsziel.

Rund um die Yburg

 

Schon immer zählen Burgen zu den attraktiven Sehenswürdigkeiten unserer schönen Heimat zwischen Rhein und Schwarzwald. Zahlreich grüßen sie als Höhenburgen von den Bergspitzen. Seit Jahrhunderten künden sie von der Ritterherrlichkeit vergangener Adelsgeschlechter und sind bleibende Zeugen dieser ereignisreichen Zeit.

Schon bei der Anfahrt ist die Yburg deutlich zu erkennen. Sie steht auf 514,5 Metern Höhe hoch über dem Rheintal auf einem exponierten Bauplatz, auf einem Porphyrkegel und wurde im späten 12., oder frühen 13. Jahrhundert erbaut. Markgraf Hermann V. erbte die Herrschaft Iberg 1190 mit den Kirchspielen Steinbach und Sinzheim Dessen Witwe stiftete Im Jahr 1245 das Kloster Lichtental und in dieser Schenkungsurkunde an das Kloster wurde die Burg erstmals schriftlich erwähnt. Die Größe der Anlage, 150 m lang und 30 m breit, lässt den hohen Anspruch der Markgrafen erkennen. Sie wollten wohl mit dieser mächtigen Burg ihren Einflussbereich markieren.

 

Lange Jahre vergessen, zum Teil dem Verfall preisgegeben, bediente man sich der Steine von Burgen für den Brücken- und Häuserbau. Erst im 19. Jahrhundert in der Epoche der Burgenromantik wurde so manche Burg gerettet. Auch die Yburg erfuhr in den Jahren 1888 bis 1913 umfangreiche Restaurierungen. Seit 1977 ist die Ringmauer wieder komplett geschlossen und der Zugang nur durch die beiden Haupttore gestattet.

In Woerl’s Reisehandbuch, erschienen in Leipzig 1923, wurde der „wohlerhaltene Turm erwähnt, von dessen Plattform eine prachtvolle Fernsicht sich anbietet“. Den Schlüssel für den Turm musste man damals im Wirtshaus holen.

 

Wir stehen in Neuweier bei der Kirche, schauen nach oben auf die Burg und genau da wollen wir heute hin. Also beginnen wir unsere Wanderung und richten uns nach dem Hinweisschild mit dem roten Ring. Vorbei geht es am traditionsreichen Landgasthof „Traube“. Die Schildgerechtigkeit dieses Gasthofes geht auf das Jahr 1872 zurück. Die damalige Bezeichnung lautete Realwirtschaft mit Branntweinausschank „Zur Traube“.

Wir biegen nun links ab in die Altenbergstraße. Durch Streuobstwiesen und Reben gelangen wir zur Fatimakapelle. Diese kleine Kapelle am Ende der Altenbergstraße wurde im Jahr 1946 von der Gemeinde erbaut und geht zurück auf ein Gelübde aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Frauenfigur am kleinen Altar mit den betenden Händen trägt das Abbild der Maria von Fatima (Portugal). Die Kapelle ist immer mit Blumen geschmückt und gegen ein kleines Entgelt darf man hier auch eine Kerze anzünden.

 

Ab jetzt sind die Wanderwaden gefragt. Es geht steil aufwärts. Beim Gasseckerbuckel folgt ein kurzes ebenes Stück und wir erreichen den Chaisenplatz-Rundweg. Wer möchte, kann hier kurz eine Rast einlegen, denn nun folgt der letzte heftige Anstieg. Dieser Anstieg führt uns zum Teil über unbefestigte und sehr schmale Waldwege. Aufpassen ist angesagt, denn nach vorrangegangenen Regenfällen kann der Weg sehr matschig und rutschig sein. Wir erreichen den 435 Meter hoch liegenden Chaisenplatz, auf den noch andere Wanderwege zuführen. Noch ein kleines Stück und wir stehen vor dem Burgtorbogen der Yburg.

 

Schnell wird uns klar, warum die Markgrafen ausgerechnet hier eine Burg bauen wollten. Diese Rund-um-Sicht hatte eine strategische Bedeutung. Wir genießen den Ausblick und nun wollen wir natürlich auch auf den Turm. 112 Stufen geht es hinauf und was uns da erwartet, macht zuerst einmal sprachlos. Reihum liegt uns die Landschaft zu Füßen. Eine herrliche Sicht bis zu den Vogesen und auf der anderen Seite tief in den Nordschwarzwald hinein. Wir brauchen eine Weile, bis wir uns von dieser Aussicht trennen können.

 

Als wir wieder unten sind, sind wir der Meinung, dass wir uns eine kleine Stärkung verdient haben. Die urgemütliche Gaststätte überrascht mit ihrer Einrichtung, die viel Liebe zum Detail verrät. Bei gutem Wetter sind natürlich die Plätze unter den alten Linden auf der Terrasse sehr gefragt. Man sitzt hier sehr gemütlich und hat zudem noch den atemberaubenden Ausblick in die Landschaft. Und was isst man auf einer Burg? Natürlich einen Burgbraten, einen saftigen Braten vom Schwein, gefüllt mit Gartenkräuter-Zwiebelhackfleisch, natürlich mit Soße und Bratkartoffeln.

So, nun geht es frisch gestärkt an den Abstieg. Wir verlassen den Innenhof der Burg und gehen ein kleines Stück die Zufahrtsstraße entlang. Dann biegen wir rechts ab und kommen auf einen steil abwärts führenden Pfad. Unterwegs halten wir kurz an, um etwas zu verschnaufen und nochmals die Aussicht zu genießen. Nun sind wir an der Hütte des städtischen Forstamtes Baden-Baden angekommen. Nach einem kurzen Stück durch den Wald erreichen wir die freie Landschaft. Wir biegen links ab und laufen durch die Weinberge in Richtung Neuweier. Wir kommen an der Rebberghütte an und stoßen kurz darauf auf den Ortenauer Weinpfad. Er begleitet uns zum Ausgangspunkt zurück.

 

Wir werden bald wiederkommen, aber am Abend, wenn unten im Tal die Lichter angehen und am Himmel die Sterne leuchten. Es gibt sie noch, die Burgenromantik.

 

Wanderung in Kürze:

Rund 7 Kilometer mit fantastischen Aussichten und dafür gibt es eine 1 mit*. Notwendig sind etwas Kondition und gutes Schuhwerk. Einkehren kann man auf der Yburg wieder ab 16. März 2016 nach der Winterpause. Weitere Informationen unter www.yburg.de.

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