Desserts und Backen
Bis zum 17. Jahrhunder gab es in gehobenen Kreisen Europas keine Richtlinie oder Reihenfolge im Ablauf eines Essens. Gegessen wurde nach dem "Buffet-Stil". Salziges und Süßes kamen gleichzeitig auf den Tisch. Man aß alles durcheinander was die Köche und Küchenhelfern an Schüsseln, Terrinnen und Platten angerichtet hatten. Essen war damals ein ziemlich buntes Gelage.
Das änderte sich im 17. Jahrhundert an den Höfen Frankreichs. Der Geschmack hatte sich geändert. Nach und nach wurde Süßes und Salziges getrennt. Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Auftragen von Süßspeisen zum letzten Gang eines Menüs.
Ein Menü machen wir nur an besonderen Tagen wie Geburtstagen, sonstigen Festtagen oder wenn wir Freunde zu einem besonderen Abend einladen möchten. Stehen Vorspeise und Hauptgericht fest, dann beginnt die Überlegung nach der letzten Überraschung des Menüs, nämlich dem Dessert.
Im Moment ist es so, das wir gerne auf Variationen im Glas zurückgreifen, denn diese können am Vorteig bereits zubereitet werden. Sie müssen nur noch aus dem Kühlschrank gehohlt werden, evtl. etwas Zimmerwärme bekommen und dann kann serviert werden.
Backen, das kann zur Leidenschaft werden. Besonders dann, wenn es darum geht, am Familientisch "Süßmäuler" zu stopfen. Badisch etwas salopp ausgedrückt, aber es ist so. In vielen Familien wird der sonntägliche Nachmit-tagskaffee regelrecht zelebriert. Kaffee und ein Stück Apfelkuchen mit Sahne oder ein Stück Marmorkuchen, gehört für viele Familien zu einem Sonntag einfach dazu.
Und Weihnachten ohne Linzer-Torte oder Brödle geht überhaupt nicht. Spätestens im Oktober eines jeden Jahres macht sich die Hausfrau Gedanken darüber, welche Weihnachtsbrödle unbedingt gebacken werden müssen und welche neuen Rezeptideen ausprobiert werden müssen.
Und wenn dann der Duft durchs Haus zieht, einfach wunderbar!