Wandergebiet: Lichtenau

 

Rundweg Walderlebnispfad durch den Lichtenauer Wörthwald mit Waldemar – Start- und Zielpunkt am Lichtenauer Sportplatz

 

Wir parken das Auto beim Lichtenauer Sportplatz, überqueren anschließend die Straße und wenden uns nach links. Nach ein paar Metern sehen wir die große Infotafel, die den Wörthwald in groben Zügen erklärt. Dort begrüßt uns auch schon unser Wegweiser „Waldemar“, ein typischer Vertreter der Kopfweide, der uns auf den folgenden Infotafeln das jeweilige Thema erklärt oder uns auffordert, ein Baumrätsel zu lösen.

 

Infotafel: Was passt zusammen?

Auf der Tafel sind Modelle des Efeu, der Waldrebe und der Mistel angebracht. Die Kinder werden aufgefordert, ein langes Seil von der angebrachten 1 zur richtigen Pflanze zu ziehen und dann über 2 und schließlich über 3 an die letzte Pflanze zu ziehen. Am Schluss wird das Seil bei 1 wieder eingehängt. Die Lösung des Rätsels steht auf der Rückseite. Die Seile bitte wieder in die Ausgangsstellung zurückbringen für die nächsten Besucher.

 

Infotafel: Vom Mittelwald zum Hochwald

1930 war dieser Wald noch ein Mittelwald. Es gab eine Oberschicht aus hohen Stieleichen und eine Unterschicht aus kleineren Bäumchen und Sträuchern. Diese Unterschicht wurde abgeholzt, um Brennholz zu gewinnen.

Mächtige Stieleichen mit hohen Stämmen und weiten Kronen sind hier zu sehen. Früher holzte man diese Bäume ab und benutzte das stabile Holz für das Fachwerk beim Hausbau. Im Herbst wurden die Schweine in den Wald getrieben, die sich hier einen dicken Bauch mit den gefallenen Eicheln anfraßen. Also, ein Dach über dem Kopf und ein Schnitzel auf dem Teller.

 

Infotafel: Weide mit Köpfchen

Bei den Dammarbeiten am Rhein zwischen 1820 bis 1864 fanden die Fischer aus Grauelsbaum ihr sicheres Einkommen. Anschließend war das Dorf zwar vor Hochwasser geschützt, aber der Fischfang lohnte sich nicht mehr. Großherzog Friedrich I. fand für die Fischer eine neue Beschäftigung. Er holte einen Korbmachermeister aus Illingen nach Grauelsbaum und siedelte so das Handwerk des Korbflechtens an. Körbe, Taschen, Wiegen oder Kinderwagen wurden gefertigt. Nach dem zweiten Weltkrieg verlor dieses Handwerk an Bedeutung.

 

Infotafel: Eine Wiese im Wald:

Aus dem Wald heraus im Hinterland von Rhein und Damm führt uns Waldemar zu einer Wiese. Mit der Besiedelung am Rhein wurden die Auwälder von den Menschen teilweise gerodet, um Ackerland und Wiesen zu erhalten. Das frische Grünfutter brauchte man für die Tiere. Oder man ließ es trocknen, um Heu für den Winter zu haben. Da es heute fast kein Vieh mehr gibt, wurden diese Wiesen „nutzlos“. Heute stehen hier alte Äpfel- und Nussbäume. Die Wiesen sind wie die Natur sie geschaffen hat. Die Bienen holen sich ihr süßes Futter aus den Zaunwicken. Auf Hahnenfuß, Hornklee, Leinkraut und Margeriten fühlen sich Tagfalter sehr wohl. Der Große Feuerfalter nicht zu übersehen, orangerot mit schwarzem Rand, lässt sich gerne auf Blutweiderich oder Flohkraut nieder. Diese Wiesen sind eine Besonderheit und von solcher Natürlichkeit. Man sollte sich einfach darüber freuen.

 

Infotafel: Ein Wald aus Schilf

Der Riedfeldsee an dem wir jetzt stehen ist künstlich entstanden. Die Bewohner von Scherzheim gruben hier bis Ende des 19. Jahrhunderts Kies ab, um ihre Feldwege zu befestigen. Von 1970 bis 1972 baggerte ein Kiesunternehmen den Riedfeldsee aus. Es hat sich neuer Lebensraum gebildet. Am Nordufer ist ein Röhricht aus Schilf gewachsen, in dessen Halmen Vögel leben. Auf der Infotafel ist ein kleines Rätsel angebracht. Es gilt den Namen des Vogels der im Schilf lebt, zu entschlüsseln.  

 

Infotafel: Alles anders als es war – Baggersee und Staustufe

In den letzten 170 Jahren wurde der wilde Rhein allmählich zur schnurgeraden Wasserstraße. Die an seinen Ufern liegenden Ortschaften und auch die Wälder wurden somit vor Überschwemmungen gesichert. Eine weitere Veränderung brachte der Kiesabbau, so auch im Norden des Wörthwaldes. Dadurch entstanden im Auwald neue Wasserflächen, die es in dieser Größe noch nicht gegeben hatte. Die Karten von 1828 und 1990 zeigen den gewaltigen Eingriff in den Auwald. Auch der Wasserverlauf an der Hängebrücke ist verändert worden. Er wurde beim Bau der Staustufe Iffezheim neu gestaltet und dieser „untere Altrhein“ versorgt heute den Rest einer alten Rheinschlinge mit Wasser.

Zum Schluss noch ein Wunsch von „Waldemar“ an alle Waldbesucher: „Bitte, denkt immer daran, dass Ihr Euch hier in einem Naturschutzgebiet bewegt. Tiere, Pflanzen und auch ich brauchen einen ungestörten Lebensraum.“

 

Wanderung:

Rundweg durch den Wörthwald in Lichtenau. Seit 1996 Naturschutzgebiet. Gelbe Route: Gut befestigt und auch mit Kinderwagen begehbar. Dauer: 1 bis 1,5 Stunden.

Grüne Route: Teilweise schmaler Waldpfad mit Hängebrücke. Dauer: 1,5 bis 2 Stunden. Gutes Schuhwerk erforderlich.

Dies ist nur ein kleiner Auszug des Rundweges. Insgesamt sind 19 Infotafeln angebracht, die dem Besucher das Besondere eines Auwaldes nahebringen sollen. Kinder erfahren hier auf spielerische und abenteuerliche Art die frühere Nutzung des Waldes und die eingetretene Veränderung im Laufe der Geschichte.

Spannend sind auch die teilweise schmalen Schleichpfade oder der Gang über die schwankende Hängebrücke.

 

 

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