Die Natur wartet auf die ersten Sonnenstrahlen.

Wandergebiet: Iffezheim – „Die Idylle am Mühlbach“

 

Von Rastatt kommend nimmt man die zweite Ortseinfahrt nach Iffezheim. Man befindet sich dann auf der Hügelsheimer Straße, die man bei erster Gelegenheit links abbiegend verlässt. Auf der Karlstraße fährt man ca. 200 m und parkt das Auto an geeigneter Stelle. Auf der linken Straßenseite vor dem ersten Haus in der Karlstraße ist der Fußweg zum Mühlbach erreichbar.

 

Rechts vom Weg auf der Wiese gibt es zwei kleine Tümpel die auch im Sommer nicht austrocknen. Ein Eldorado für Kinder, die hier fröhlich am Wasser plätschern. Traktorgeräusche sind in einiger Entfernung zu vernehmen. Ackergelände wurde hier in Wiesen umgewandelt und die früher übliche Wiesenwässerung wieder eingeführt. Auf dem Schlauchturm des Iffezheimer Feuerwehrhauses sitzen die Storcheneltern mit ihrem Nachwuchs. Sie füttern ihn fit für den langen Flug. Sie halten Iffezheim die Treue, denn die Feuchtwiesen liefern das notwendige Futter für den Nachwuchs.

 

Bevor wir die 1. Infotafel zum Mühlbach erreichen, sehen und hören wir den Mühlbach. Wasserläufe ergießen sich in kleine Teiche an deren Ufern sich der Schilf und andere Gräser wohl fühlen. Der Mensch hat hier sachkundig nachgeholfen. Er hat mit dem Bagger das Bachbett verlagert, kleine Sandufer geschaffen und zahlreiche Buchten in die Landschaft eingebettet. Nun holt sich die Natur zurück was ihr eigentlich schon immer gehört hatte. Totholz und Erdanschwemmungen haben an einer Stelle dem Bach den Weg versperrt. Kein Problem für die Natur. Eine neue Wasserschlinge hat sich gebildet. Eine kleine Insel ist entstanden und der Mühlbach fließt mit einer seiner anderen Wasseradern wieder zusammen.

 

Schauen wir kurz zurück in eine andere Zeit:  Es gab an dieser Stelle bereits im Jahr 1841 einen Bach, der in zahlreichen kleinen Schlingen und mitten durch das Dorf floss. Auch eine Mühle wird im Verleihungsbuch des Markgrafen von Baden im Jahr 1466 erwähnt. Um das Jahr 1906 herum wurde der Bach zu einem gerade fließenden Gewässer angelegt. An den Ufern des Mühlbachs wurde die Wäsche gewaschen und das Dorfgeschehen diskutiert. Enten und Gänse fühlten sich in seinem Wasser wohl, aber auch alte und junge Dorfbewohner hatten ab und an nichts gegen ein erfrischendes Bad im Mühlbach. Auf Dauer wurden die Abwässer die über den Sandbach aus dem Bühler Raum und Baden-Baden in den Mühlbach kamen ein großes Problem für die Menschen im Dorf. Die Geruchsbelästigung wurde einfach zu groß und Verunreinigungen bargen auch ein gesundheitliches Problem. Im Zuge der Kanalisierung des Unterdorfs wurde der Mühlbach verdolt und erst hinter der Rennbahn kommt er wieder aus seinem Kanal hervor.

 

Wir setzen den Weg fort und kommen zu Tafel 2 und 3. Hier erfahren wir, dass Iffezheim seit dem Jahr 2005 zu einem FFH-Gebiet  gehört. Es handelt sich hierbei um spezielle Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat ausgewiesen wurden und die der Erhaltung gefährdeter Pflanzen und Tierarten sowie deren Lebensräume dienen. Was hier auffällt, ist, dass das Dorf einige Meter höher liegt wie die Sandmatten. Dies nennt man einen Gestadebruch. Er bezeichnet die Kante zwischen Hochgestade und Tiefgestade. Der Steilabfall ist hier durch Seitenerosion entstanden und beträgt einige Meter.

 

Der Weg führt weiter auf das kleine Wäldchen, den Sandschlag und auf Tafel Nr. 4  zu. Diese berichtet über die hier stehenden Flatter- und Feldulmen. Typische Baumarten für Auenwälder, wie sie entlang des Rheins zu finden sind. Wenn man den Bäumen ihren natürlichen Lebensraum erhält, fühlen sie sich wohl und können bis zu 35 m hoch werden.  

 

Tafel 5 berichtet von der Umgestaltung des Mühlbaches im Jahr 2006. Auftraggeber hierfür war die Gemeinde Iffezheim und die Initiativgruppe Naturschutz Iffezheim. Die Abwechslung im Bachbett ist für Tiere und Pflanzen interessant. Hier eine kleine Kiesbank und ein Stück weiter ein geschütztes höheres Ufer. Der Natur nachempfunden, so wie es früher war. Hochwasser gibt es hier nicht, da ein verstellbares Schütz im Sandbach die Wassermenge des Mühlbaches reguliert. Die gebänderte Prachtlibelle und der große Feuerfalter fühlen sich hier auf jeden Fall wohl. Der Pfad führt bis unmittelbar an die B 500. Auf dem gleichen Weg kehrt man wieder an den Ausgangspunkt zurück.

Wanderung/Lehrpfad:

 

Entlang des Mühlbachs in Iffezheim. Wer oben auf der Straße vorbeifährt, hat keine Ahnung welches Naturparadies sich ein paar Meter unten verbirgt, da der Blick durch Bäume verwehrt ist. Der Mensch hat den Anfang gemacht, aber die Natur war von 2006 bis heute sehr fleißig. So wie es heute am Mühlbach aussieht, sah es früher fast an allen Bächen und Flüssen aus. Begradigte Bäche und Flüsse werden heute oft wieder renaturiert. Man gibt ihnen damit die frühere Strömungsgeschwindigkeit wieder, auch um die Überschwemmungsgefahr zu mindern. Es ist fast still hier unten am Mühlbach. Der Gestadebruch vermindert den Autolärm von oben. Wasser plätschert, Vögel zwitschern und man fühlt sich in einer ganz anderen Welt.  

 

Der Weg hat absolut keine Steigung. Bequemes Schuhwerk ist dennoch empfehlenswert. Hin- und Rückweg ca. 3 km. Der Weg ist mit Kinderwagen befahrbar.

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