Herrenwies im tiefsten Winterkleid.

Forbach: Winterwanderung zum Herrenwieser See

 

Im Tal ist es kalt, der Winter kündigt sich an. Kein Grund im Haus zu bleiben, der Mensch braucht Bewegung. Wegen der guten Luft zieht es uns in die Höhe. Wir fahren in Richtung Bühlertal und dort angekommen durch das Unterdorf in Richtung Oberdorf. Wir staunen nicht schlecht in Bühlertal liegt Schnee wie Puderzucker auf den Häusern, aber die Straße ist frei. Noch! Auf der Sandstraße, gleich hinter einer Kurve sieht die Straße aus, als hätte jemand stellenweise Bettfedern ausgeschüttelt. Es geht weiter bergauf und die Schneeschicht auf der Straße nimmt deutlich zu. Am Sand angekommen überqueren wir die Schwarzwaldhochstraße und fahren auf der Sandstraße weiter in Richtung Mehliskopf. Nun sind wir mitten im Winter angekommen. Kein Vergleich zu der trostlos grauen Landschaft unten im Tal. Wir fahren weiter nach Herrenwies. Das erste Fahrzeug das wir dort erblicken ist ein Schneepflug, der in der Hauptstraße im Einsatz ist. Wir sind auf 760 Meter ü. NN. angekommen und hier liegen schon einige Zentimeter der weißen Pracht, aber die Sonne kommt immer mal wieder durch. Wir fahren auf der L 83 weiter und biegen auf der zweiten Möglichkeit nach links ab in Richtung Gasthaus Waldesruh. Die Straße macht noch ein paar Kehren und dann stehen wir vor dem Gasthaus "Waldesruh", das idyllisch in einer Sackgasse am Waldesrand liegt. Hier ist eine Parkbucht und von hier aus startet auch unsere Winterwanderung zum Herrenwieser See.

 

Wanderung ist etwas übertrieben. Es wird wohl eher ein Winterspaziergang. Der Schnee knirscht unter den Schuhen. Am Anfang sehen wir rechts noch vereinzelt stehende Häuser von Herrenwies. Nach ca. 600 Metern nimmt uns der Winterwald ganz auf. Es ist ruhig und einsam hier auf dem Weg zum Herrenwieser See. Kein Straßenlärm ist zu hören. Nur leichter Wind ist zu spüren, der ab und zu kleine Schneewolken von den Tannen weht. Es ist ein Weg der Ruhe, der inneren Einkehr und der Erholung. Spuren rechts und links im Schnee verraten, dass hier Wild in der Nacht unterwegs war. Menschliche Fußabdrücke sind keine zu finden, also sind wir die Ersten am heutigen Tag die den Herrenwieser See aufsuchen. Den erreichen wir dann nach ca. 3 Kilometern durch die traumhafte Schneelandschaft und befinden uns auf 829 Meter ü. NN. Wer die Romantik liebt, wird jetzt verzaubert sein. Die Sonne schickt ihre Strahlen zwischen den Tannen hindurch und lässt den dunklen See stellenweise aufleuchten. Man kann den See auf einem Pfad umrunden. Die Uferböschung darf nicht betreten werden und ist daher durch ein Geländer gesichert. In einem Zeitraum von tausenden von Jahren hat sich im Uferbereich durch abgestorbene Pflanzenreste eine dicke Torfschicht gebildet. Der See ist von einem Schwingrasengürtel umgeben.

 

Viele Landschaften im Schwarzwald tragen die Handschrift der Eiszeit, die vor rund 10 000 Jahren endete. Weite Teile des Schwarzwaldes waren damals von dickem Eis überzogen. Mit der Zeit bildeten sich Hanggletscher. Das abwärts rutschende Eis riss und sprengte Felsbrocken von den Gebirgswänden und schob das Geröll vor sich her. Die Schuttmasse häufte sich auf und es entstand eine Endmoräne. Hinter dieser gab es eine Vertiefung und darin sammelte sich Schmelz- und Oberflächenwasser. So entstanden meist an den nordöstlichen Hängen von Berggipfeln die Karseen. Auch der Herrenwieser See liegt am Osthang des Seekopfs (1001 Meter ü. NN.), eines Nebengipfels der Badener Höhe. Er ist eine Besonderheit dieser See. Er ist als FFH-Gebiet und zusammen mit der Karwand als Biotop ausgewiesen. Das Wasser von drei Quellen fließt in den See. Die Seefläche ist ca. 18000 m² groß und die Tiefe des Sees beträgt ca. 9 Meter. Die Karwand am Rande des Sees hat eine Höhe von 170 Metern und ist damit die höchste im Nordschwarzwald.

 

Auf einer Sitzbank am Rundweg genießen wir die Ruhe und lassen die Natur so richtig auf uns einwirken. Wir verlassen den Herrenwieser See auf dem Weg auf dem wir hergekommen sind.

 

Wanderung:

Zum Herrenwieser See und wieder zurück sind es ca. 7 km. Zeit sollte hier keine Rolle spielen. Wir haben es einfach genossen. Die Strecke erfordert keine besonderen Anstrengungen.

 

Ganz wichtig ist das Schuhwerk, gerade im Winter. Ein guter knöchelhoher Outdoorschuh sollte es schon sein. Es gibt sie speziell für den Winter. Sie halten die Nässe ab, die Füße schön warm und die Sohlen geben sicheren Halt im Schnee. Natürlich muss auch die übrige Kleidung winterlich angepasst sein.

 

Einkehrmöglichkeit:

Gasthaus Waldesruh Herrenwies

Unterhalb der Parkbucht in der wir unser Auto abgestellt haben.

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag ab 11.30 Uhr

Warme Küche ab 11.30 Uhr bis 14.30 Uhr und von 17.30 bis 21.00 Uhr

 

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Das Buch zu den Rastatter Kriegsgerichts- Prozessen von 1946 bis 1950

Autorin:  Eva-Maria Eberle

Verlag:  Klöpfer, Ottersweier

 

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Unterwegs auf historischen Spuren Band I

Autorin Eva-Maria Eberle

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